Biotop Ried:

In früherer Zeit zog sich ein breiter Schilfgürtel am Welzbach (auch Pflaumbach) entlang. Zeitweise war die Talaue mit Wasser bedeckt, besonders wenn es gestaut wurde. Hier wurde dann in strengen Wintern von den Gastwirten "Eis gemacht". Es wurde herausgesägt, in Wagen abtransportiert und in tiefen Kellern zur Kühlung des Bieres gelagert. Dieser Feuchtbiotop war natürlich Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, auch den Weißstorch. Während des 1. Welt krieges wurde er durch Drainage in Ackerland umgewandelt. Nur ein kleines Schilfgebiet unterhalb der "Knöchelsmühle" blieb als dürftiger Rest erhalten.
Wiedergutmachung an der Natur war unser Ziel. 1975 bot sich endlich dazu die Möglichkeit. Mit Hilfe der damaligen Gemeinde Wenigumstadt konnte ein Grundstück erworben werden, um darauf einen Teich anzulegen. Im Laufe der Jahre konnte unser Biotop durch Ankauf oder Pacht auf ca. 4 Hektar vergrößert werden. Rund die Hälfte ist dabei im Besitz des Vereins. Zuschüsse erhielten wir vom Landkreis und vom Landesbund für Vogelschutz, der bei der Umgestaltung des ehemaligen Ackerlandes beratend zur Seite stand.
Besonderen Dank gilt der Gemeinde Großostheim, die von Anfang an unser Vorhaben mit allen Kräften unterstützte.
Heute bietet unser Biotop mit seinem von Erlen und Weiden umsäumten See, den von Schilf umgebenen Teichen, den artenreichen Hecken und der großen Wiesenfläche mit ihren Obstbäumen schon wieder einen natürlichen Eindruck. Viele Arbeitsstunden sind jedes Jahr nötig, um anfallende Pflegemaßnahmen wie Entbuschen, Mähen, Heckenschneiden oder Baumpflege durchzuführen. Unsere Arbeit hat sich gelohnt. Mehrfach schon haben Kiebitze und Bekassinen im Biotop gebrütet. Teichhühner, Rohrammern, Dorngrasmücken und viele andere Vogelarten sind regelmäßige Brutvögel. Graureiher, Milane, Bussarde, Turmfalken und auch Steinkäuze kommen zur Futtersuche. Grasfrösche. Erdkröten und Wasserfrösche finden hier ihren Lebensraum mit den Laichmöglichkeiten. Man hört wieder Froschkonzerte. Libellen schwirren durch die Luft. Auf den Steinhaufen sonnen sich Eidechsen. An den Ufern blühen Sumpf-Dotterblumen und Wasser-Schwertlilien.
Ein kleiner Traum, den wir angegangen sind, den wir pflegen und noch weiter entwickeln wollen.
2016 wurde das Biotop durch Zukaufs des Grundstücks Linsenbuckel um 3171 qm auf über 4 ha vergrößert.
Komm und schaue es Dir an, es hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz!

Am 17. Februar 2018 wurden auf dem Grundstück Linsenbuckel 9 neue Obst-Hochstämme gesetzt.

1. 'Vereins Dechant´s Birne'
2. Apfel 'Brettacher'
3. Malus 'Brettacher Sämling'
4. Malus 'Schöner von Wiltshire'
5. Apfel 'Roter Berlepsch'
6. Apfel 'Goldparmäne'
7. Malus 'Eifeler Rambur'
8. Phyrus com 'Mollebusch'
9. Apfel 'Goldparmäne'